„Die einen sind für etwas, die anderen dagegen, und die Welt geht desungeachtet sowieso ihren Lauf.“
Darüber räsoniert man häufig in Wirtshäusern, vermutlich in der ganzen Welt; so auch in Klausen, dem beschaulichen Ort in Südtirol. Hier siedelt Andreas Maier seine Geschichte an und erzählt diese im besten Stile eines Thomas Bernhard.
200 Seiten ohne Absätze oder eingeschobene Kapitel. 200 Seiten Lesevergnügen pur!
Es ist die Geschichte eines großen Skandals, der gar keiner ist. Es ist ein Orkan im Wasserglas. Es geht um Gasser, einem jungen Mann, der nach Jahren im Ausland (in Berlin, da wird er mit schlimmen Leuten in Berührung gekommen sein, so die Mutmaßung einiger) wieder nach Hause zurückgekehrt ist. Man traut ihm zu, die Leute aufzuwiegeln. Geht doch eine Autobahn durch das schöne Eisacktal. Leiden doch viele unter dem Lärm. So streitet man und der Autor nimmt den Streit zum Anlass uns Lesende die politischen Streitereien vorzuführen. Das Streuen von Gerüchten getreu dem Grundsatz: es bleibt immer etwas hängen!
Er berichtet von der „Eigenart der Menschen, nämlich dass sie im Nachhinein meinen, schon vorher genau das geahnt zu haben, was anschließend erst eintritt.“
Erst auf Seite 181 erfahren wir langsam, was geschehen ist. Von einem „unerhörten Skandal, der sich im Verlauf der Veranstaltung ereignete, und vor allem natürlich wegen des unmittelbar darauf erfolgten Anschlags im Tal.“
Einzelheiten verrate ich hier nicht. Es ist eine wundervolle und sehr empfehlenswerte Lektüre.