Mit zunehmendem Alter entwickelt sich meine Begeisterung für die bildende Kunst, insbesondere die Malerei. In Ausstellungen staunend vor einem Gemälde zu stehen, das die Malerin/der Maler vor möglicherweise mehreren hundert Jahren gefertigt hatte, Details zu erkennen, diese in die Zeit einzuordnen, bereitet mir Vergnügen.
So nahm ich mit viel Neugier das Buch „Sieh hin!“ der niederländischen Journalistin Wieteke van Zeil zur Hand. In einer niederländischen Zeitung erscheint regelmäßig ihre Kolumne „Ein Auge für Details“. Das Buch stellt, so meine Mutmaßung, eine Sammlung ihrer Artikel vor. Zunächst zeigt sich ein Ausschnitt aus dem Gemälde, blättern die Betrachtenden um, so haben sie das Gesamtkunstwerk vor Augen. Nach einigen Artikeln, die ich auf diese Weise „genossen“ hatte, sah ich mir zunächst das gesamte Bild an, nahm Einzelheiten wahr und schaute mir dann an, worauf die Autorin mich aufmerksam machen wollte. Ich schärfte auf diese Weise mein Betrachtungsvermögen von Kunstwerken.
Völlig überflüssig und für mich eher zum Zwecke der Vergrößerung der Seitenzahlen sind vier über das Buch verteilte Interviews mit „Expertinnen und Experten aus ganz verschiedenen Berufen“ (Fluglotse, Kriminalbeamter, Genetikerin und Meteorologe), die über unterschiedliche Seherfahrungen verfügen.
Mich hat das Buch insgesamt sehr enttäuscht!