Anfang des Jahres vor einhundert Jahren starb Jaroslav Hašek. Ich stellte fest, dass ich zwar die ein oder andere Verfilmung der „Abenteuer des braven Soldaten Schwejk“ gesehen, aber den Roman nie gelesen hatte.
„Und irgendwo in weiten Fernen der Geschichte senkte sich auf Europa die Wahrheit herab, dass das Morgen die Pläne der Gegenwart zunichte machen werde,“
Schwejk muss in den Krieg ziehen: „Zu der Zeit, als die Wälder am Flusse Raab in Galizien das österreichische Heer über die Raab flüchten sahen und die österreichischen Divisionen unten in Serbien nach Gebühr der Reihe nach auf die Hosen bekamen, was sie schön längst verdient hatten, erinnerte sich das österreichische Kriegsministerium auch Schwejks, der der Monarchie aus der Schlamastik helfen sollte.“
Der Rheumatismus plagt den armen Mann, darin sehen die Musterungsexperten einen klaren Fall von Simulation. Die Kommission ist sich allerdings nicht einig: „Die Hälfte von ihnen behauptete, Schwejk sei ‚ein blöder Kerl‘, die anderen hingegen, er sei ein Filou, der sich aus dem Militär einen Jux machen wollte.“
Vielleicht ist es so, wie er es selbst wahrnimmt: „Melde gehorsamst, Herr Feldkurat, dass ich wirklich nicht weiß, warum ich hier sitz, und dass ich mich nicht beschwer, dass ich hier sitz. Ich hab nur Pech. Ich mein immer alles gut, und zum Schluss wird für mich immer das Schlechteste draus, wie dort bei diesem Märtyrer auf dem Bild.“ Seinem Oberleutnant wird er sagen: „…von klein auf hab ich so ein Pech, immer will ich was besser machen, gut machen, und nie kommt was heraus als eine Unannehmlichkeit für mich und die Umgebung.“
Hašek beschreibt liebevoll diesen Mann. Ich kann hier nicht alle Geschichten anklingen lassen, die Schwejk bei seinem Versuch zur Front zu gelangen widerfahren und schon gar nicht diejenigen, die er anderen erzählt.
Auffällig ist, dass er bis zu der letzten Seite des unvollendeten Manuskripts, diese Front nicht erreicht haben wird.
Melde gehorsamst, es hilft alles nichts; diesen Klassiker der Weltliteratur muss man gelesen haben!