Die Überschrift habe ich einem Satz auf Seite 247 des Romans „Das Bild der Pyramide“ von Andrea Camilleri entnommen: „Deine Geschichte eignet sich für einen hübschen Mafiakrimi. Aber du hast überhaupt nichts in der Hand.“
In diesem nun schon zweiundzwanzigsten Fall des Commissario Montalbano geht es um Pfusch am Bau, um Absprachen über Angebote. Ich bin geneigt, zu sagen, um den Alltag im Baugewerbe und sicherlich nicht nur auf Sizilien.
Es geht um viel Schwarzgeld und auch um die Rivalität mehrerer Mafia-Familien. Nach schweren Regenfällen gleichen Baustellen Schlammlandschaften und es haben sich Schlammpyramiden gebildet. Dieses Bild benutzt der Autor später, um den Drahtzieher einer Reihe von Verbrechen zu überführen. Eine schöne Metapher, die dem Autor eingefallen ist. Denn nach heftigem Gewitterregen hat die Pyramide ihre Spitze verloren: „Es war eine gekappte Pyramide. Eine Zikkurat.“
Wir befinden uns in der Gegenwart mit diesem Roman, was Camilleri uns deutlich macht, als er seinen Kommissar am Strand nach einer Sturmflut entlanggehen lässt: „Die Sturmflut der vergangenen Tage hatte jede Menge Unrat angespült: Plastiktüten, Plastikflaschen, alle möglichen Behälter, kaputte Schuhe, Reifen, Dosen und Kanister – es war ein von einem graubraunen Schaum überzogener langer, breiter Streifen Müll, der aussah wie Schlamm und erbärmlich stank. Es roch nach Verwesung, nach Fäulnis und Tod …
Früher – aber wann? Es war Ewigkeiten her – hatte eine Sturmflut Algen, Seesterne, Muscheln hinterlassen …
Und sie rochen so gut! Die Essenz reinster Meeresluft.“
Noch immer packt mich bei der Lektüre dieser Romane die Sehnsucht nach Sizilien aufzubrechen!
Ich empfehle natürlich die Lektüre dieses Romans!