Was für ein Leben liegt hinter Edith Goodnough?
Die Mutter früh verstorben, der Vater, ein Despot und ihr Bruder Lyman von ihr abhängig. Sie leben in der Nähe der von Haruf erfundenen Kleinstadt Holt in Colorado, wo sie Land bewirtschaften. Ihr Vater wird die Verbindung zu ihrem Nachbarn John Roscoe unterbinden und sie fügt sich in dieses Schicksal. Sie leidet leise vor sich hin, versucht ihren zwei Jahre jüngeren Bruder zu schützen. Sie wird lange auf ihn warten, als der sich entschlossen hatte, die väterliche Farm zu verlassen. Sie kümmert sich um den Vater, der nach einem Unfall nicht mehr in der Landwirtschaft arbeiten kann. Das familiäre Band ist beständig.
Dieser Roman ist der erste von Kent Haruf, er ist jetzt der letzte, der ins Deutsche übersetzt wurde. Er ist der „härteste“, derjenige, der die Lesenden mit wenig Hoffnung zurücklässt. „Das Band, das uns hält“, hat Längen und geht an die Nieren, aber der Roman ist lesenswert, weil man dieser kleinen Frau Edith so gerne helfen möchte und doch nur hilflos zusehen kann. Das ist ein großer Roman!
Auf dem Klappentext findet sich ein Satz von John Irving über diesen Roman: „Das ist harter Stoff – fantastisch geschrieben.“
Dem ist nichts hinzuzufügen!