Drei Maler haben die Renaissance insbesondere geprägt: Leonardo da Vinci (1452 -1519), Michelangelo Buonarroti (1475 – 1564) und Raffaello Santi (1483 – 1520).
Seit ich vor Kurzem in Dresden zum zweiten Mal in meinem Leben die Sixtinische Madonna bewundern konnte, wollte ich mehr über Leben und Werk des Malers erfahren.
Jürg Meyer zur Capellen kommt diesem Wunsch mit seinem Band „Raffael“ in der C. H. Beck Wissen Reihe nach.
Die Gemälde dieses aus Urbino stammenden Malers sind „vorbildlich in Erfindung, Proportion, Natürlichkeit, Grazie, Geist sowie hinsichtlich des Decorums, also der dem Thema angemessenen Form.“ Dieses Zitat, auf die Madonna della Sedia bezogen und von dem Kunstliteraten Francesco Scanelli aus dem Jahre 1657, lässt sich meines Erachtens auf das Gesamtwerk des Malers ausdehnen.
Was die Wandmalerei anbelangt, sind die Deckenbilder der Sixtinischen Kapelle Michelangelos jedem an Malerei Interessierten ein Begriff. Raffaels Bemalungen der Stanza della Segnatura und der Loggien stehen diesen Deckenbildern in nichts nach.
Raffael arbeitete für zwei Päpste und viele Angehörige des Vatikans. So bezog Kardinal Bibbiena „Räume im dritten Loggiengeschoss“ und er „beauftragte Raffael mit deren Dekoration. Unter diesen erlangt neben der Loggetta die sogenannte Stufetta (Bad) großen Ruhm…Die Stufetta ist durchweg erotischer Natur. …Die Auswahl der Szenen, wie überhaupt die gesamte Dekoration der Stufetta, ist ein Ausweis für die große Freizügigkeit, die sich hochgestellte Prälaten, unter denen sich der Kardinal Bibbiena zweifellos durch Bildung und Talent auszeichnete, in dieser Zeit selbst am päpstlichen Hof zubilligten.“
Lesen kann gleichsam so bildend und vergnüglich sein!