Quizfrage: Durch welches Werk, neben dem Roman ‚Die Blechtrommel‘, ‚geistert‘ der dreijährige Knabe mit seiner Trommel noch?
Antwort: Der Knabe hat seine Auftritte noch in der Novelle „Katz und Maus“ von Günter Grass.
Aber es geht nicht um Oskar Matzerath, sondern um Mahlke, Joachim Mahlke, dem großen Mahlke, wie ihn der Ich-Erzähler „Pilenz – was tut mein Vorname zur Sache“ ständig nennt. Mahlke lernt schwimmen („Mahlkes Zeitrechnung hieß: vor dem Freischwimmen, nach dem Freischwimmen“), um mit den anderen zu dem „abgesoffenen“ Minensuchboot, das außerhalb der Fahrrinne zum Danziger Hafen, liegt, zu gelangen.
Mahlke zeichnet ein großer Adamsapfel, der einer Maus nicht unähnlich sich ständig im Hals bewegt, und ein veritables Geschlechtsteil aus. Pilenz wird ihm eine Katze auf den Hals hetzen, weil diese glaubt, die vermeintliche Maus zu fangen.
Mahlke wird der beste Schwimmer und ein überragender Taucher. Und dann bekommt die Schule – wir befinden uns im zweiten Weltkrieg – Besuch von einem ehemaligen Schüler, der nunmehr Leutnant in der Armee ist und über seine Heldentaten berichtet und stolz am Hals das Eiserne Kreuz baumeln hat.
Mahlke schützt seinen Adamsapfel stets mit einem Schal oder anderen Accessoires. Das Ritterkreuz kommt dem Leutnant abhanden. Mahlke meldet die Tat selbst beim Direktor und wird relegiert. Der Krieg tobt weiter und Mahlke wird zu den Panzergrenadieren eingezogen, er „verdient“ sich sein eigenes Ritterkreuz. Mahlke, gläubiger Katholik, sieht sich durch die Jungfrau Maria beschützt. Er möchte nun selbst in seiner ehemaligen Schule einen Vortrag halten, aber diesen Wunsch verwehrt ihm der Direktor.
„Bevor er einstieg, rief ich: ‚Wie lange hast Du eigentlich noch Urlaub?‘
Und der Große Mahlke sagte aus der Tür des Anhängers heraus: ‚Mein Zug fuhr vor viereinhalb Stunden und wird jetzt, wenn nichts dazwischengekommen ist, kurz vor Modlin sein.‘
Pilenz hilft Mahlke, sich auf dem Schiffswrack zu verstecken. Das Ende bleibt offen. Nach dem Krieg sucht der Ich-Erzähler nach Mahlke, jedoch: „Aber Du wolltest nicht auftauchen.“
Diese Novelle ist sehr, sehr lesenswert!