Roman einer Straße

Wieder einmal war das Vergnügen ganz auf meiner Seite. Wieder einmal hatte ich eines der Bücher aus dem Regal genommen, das schon sehr lange meiner Lektüre harrte, fast vierzig Jahre. Der Berliner Schriftsteller Dieter Hildebrandt, nein, nicht der Kabarettist, sondern der frühere Lektor bei Suhrkamp, der im hohen Alter jetzt im Spessart lebt, hat „Die […]

Nein, man kann nicht in die Höhe fallen

Joachim Meyerhoff hat es wieder getan und einen weiteren Band seiner Erzählungen über die ihm nahen Menschen und – vor allem – sich selbst vorgelegt. Der Titel „Man kann auch in die Höhe fallen“ ist absurd. Er gibt seine Quelle preis, Hölderlin, und zitiert den Satz, dass die Schwerkraft verhindert, dass dies geschieht, weil „die Schwerkraft […]

Wider die Geistesarmut

W. G. Sebald schildert in dem Band „Die Ausgewanderten“ das Schicksal von vier Menschen, die aus Deutschland ausgewandert sind. In den vier langen Erzählungen, wie er sein Werk im Untertitel nennt, beleuchtet er das Leben von Menschen jüdischen Glaubens, die in England oder den USA sich zurechtfinden mussten. Der Arzt, dem es in einer Beziehung zunächst […]

Diejenigen, die weggehen

Vor einiger Zeit fertigte ich ein Haiku über Pfefferminztee an und kam auf die Idee, die artifizielle Intelligenz den gleichen Auftrag zu erteilen. Ich gestehe, dass sich das „künstlich“ erstellte Haiku durchaus lesen lassen konnte. Nach der Lektüre des Romans „Venedig kann sehr kalt sein“ von Patricia Highsmith, stellte ich mir die Frage, wie wohl […]

Ortsumgehung IX

Mit dem Band „Die Heimat“ hat Andreas Maier zurückgefunden auf die Erzählspur der ersten Teile seiner Unternehmung „Ortsumgehung“. Der Mann ist über Bad Nauheim so gut wie nie hinausgekommen. Jetzt steht er dazu und er lässt die verschiedenen erlebten/durchlebten Jahrzehnte Revue passieren. Er erinnert sich an das erste Dönerlokal in seiner Heimatstadt. Er erinnert sich daran, […]

Angestaubt

Man sollte, so hörte ich in seinem Leben unbedingt einen Kriminalroman von Dorothy L. Sayers gelesen haben, eine der „British Crime Ladies“. Wenn man nicht die englischen Ausgaben lesen wolle, sollte man unbedingt zur Übersetzung von Otto Bayer greifen. Nun also wohlan: „Ein Toter zu wenig“ beschäftigt sich mit der Frage, wer die Leiche in einer […]

Landgericht

Für den Roman „Landgericht“ erhielt Ursula Krechel 2012 den Deutschen Buchpreis. Ich war zu dieser Zeit beruflich sehr eingespannt und mir entging die Lektüre dieses Romans. Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung teilte vor einigen Wochen mit, dass die Autorin in diesem Jahr für ihr Gesamtwerk mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet werden wird. Grund genug für […]

Ortsumgehung VIII

Der achte Band der oben genannten Reihe von Andreas Maier trägt den Titel „Die Städte“. Dieser Band stellt den bisherigen Tiefpunkt dieser glänzend gestarteten Reihe von Umkreisungen des Maier`schen Lebens dar. Der Mann aus der Wetterau hält Frankfurt schon für ein Reiseziel. Natürlich schimmert zwischen einigen Zeilen ein feiner Humor durch, natürlich beschreibt er, der gute […]

Ein weiteres Märchen aus dem Périgord

Im nun schon sechzehnten Fall des Dorfpolizisten Bruno geht es hoch her. Ein Treffen von IT-Millionären in einem traumhaften Schloss muss aus Gründen, die hier nicht verraten werden, geschützt werden. Ein Château im Belagerungszustand! Ein mysteriöses Attentat auf einen hochrangigen französischen Geheimdienstangehörigen beschäftigt unseren geschätzten „Chef de police“ intensiv. Und dann mischen sich seine Freunde […]

Eine Unze Frieden ist besser als eine Tonne Sieg

Jetzt liegt das Buch wieder geschlossen vor mir mit seinem Umschlagsbild eines Entwurfs von Kandinsky (Orient II). Der Aufkleber zeigt an, dass dieses Buch schon lange in meinem Regal auf Lektüre wartete (12 DM!). Von Lion Feuchtwanger habe ich im Laufe der Zeit viele seiner Werke gelesen und immer gerne, „Die Jüdin von Toledo“ blieb, warum […]