Eine italienische Reise

1871 kam in Berlin Georg Hermann (eigentlich Georg Hermann Borchardt) auf die Welt. Die Nazis haben ihn 1943 aus Holland nach Auschwitz deportiert und ermordet. Mit größtem Vergnügen las ich vor Jahren die beiden (zusammenhängenden) Romane Jettchen Gebert sowie Henriette Jacoby. Ein zweiter Fontane sagte die Kritik. Nun las ich nach vielen Jahren seinen letzten, 1936 […]

Eine kleine Geschichte Berlins

Kürzlich fiel mir ein Büchlein in die Hand, das nicht nur wegen seines gelungenen Umschlags (eine Reproduktion des Gemäldes von Lesser Ury – Friedensallee mit Siegessäule) mich zum Kauf animierte. Die Geschichte Berlins auf rund 150 Seiten dargestellt zu bekommen, fand ich ein interessantes Unterfangen. Bernd Stöver hat dieses Brevier „Kleine Geschichte Berlins“ 2013 veröffentlicht. […]

Begegnungen mit Hannah

Bevor ich über meine Eindrücke bei der Lektüre des Romans berichte, muss ich eine kurze Geschichte erzählen. In meinen Bücherregalen wird der Platz knapp. Ich muss ab und an die Bücher ein wenig umschichten, um noch ein wenig Platz zu schaffen. Als ich vor einiger Zeit die Romane, die bei mir alphabetisch nach den Namen […]

Erzählende Affen

Zu Beginn der Lektüre des Buches „Erzählende Affen“ von Samira El Ouassil und Friedemann Karig mit dem Untertitel „Mythen, Lügen, Utopien – Wie Geschichten unser Leben bestimmen“ frage ich mich kurz, warum ich mir gut 500 Seiten eines Stoffes aneignen möchte, der doch gar nicht im Fokus meines Interesses zu stehen scheint. Aber nach wenigen Seiten der […]

Ein weiterer Thriller aus der Feder von Philip Kerr

Auf fast 600 Taschenbuchseiten breitet Philip Kerr einen weiteren Thriller um Bernie Gunther aus: „Die Adlon Verschwörung“. Im Original „If the Dead Rise not“. Wir lesen zunächst von der Zeit im Jahre 1934 in Berlin, wo Gunther seinen Polizeidienst längst hatte quittieren müssen, denn als bekennender Anhänger der Weimarer Republik kann man in Nazideutschland nicht mehr […]

Aufstellungen

In einem Werbeauftritt im Internetz für eine psychologische Praxis finde ich die folgenden Zeilen: „Systemische Aufstellungen: Das «Aufstellen» eignet sich, um berufliche und private Situationen und Beziehungen zu klären, eigene Ressourcen zu mobilisieren oder zu stärken, ein bestimmtes Ziel zu erreichen und erste Schritte in die richtige Richtung zu tun“. Gerade habe ich die Lektüre […]

Farbiger Staub auf grober Leinwand

Es gibt ein Standardwerk für die Kunstgeschichte: „Die Geschichte der Kunst“ von Ernst H. Gombrich! Für Laien – wie mich – bestens zur Einführung in die Kunstgeschichte geeignet. Gombrich nimmt die Lesenden vom Beginn der Geschichte bis in unsere Zeit mit. Er starb 2001, so dass neueste Strömungen nicht berücksichtigt sein können. Das Material ist […]

Melde gehorsamst

Anfang des Jahres vor einhundert Jahren starb Jaroslav Hašek. Ich stellte fest, dass ich zwar die ein oder andere Verfilmung der „Abenteuer des braven Soldaten Schwejk“ gesehen, aber den Roman nie gelesen hatte. „Und irgendwo in weiten Fernen der Geschichte senkte sich auf Europa die Wahrheit herab, dass das Morgen die Pläne der Gegenwart zunichte […]

Hauptstadt-Krimi

Was habe ich bisher über die Kriminalromane des Briten Philip Kerr geschrieben? Ich habe sie gelobt und werde das nun, nach der Lektüre von „Metropolis“ wieder tun. Der Roman ist 2019 posthum erschienen und spielt im Jahre 1928. Ein, nein bald zwei Serienmorde erschüttern die Metropole der Weimarer Republik. Zunächst werden Frauen, die durch Gelegenheitsprostitution ein […]

Die Frauen im Universum des Bertolt Brecht

Die Buchhandlung meines Vertrauens veranstaltete neulich eine Lesung mit Unda Hörner: „Brecht und die Frauen“. Ich hatte die Eintrittskarte verlegt, erwarb aber am Tage nach der Lesung das schmale Bändchen. Die Autorin reiht die Frauen der „Brecht factory“ aneinander. Sie springt manchmal auf dem Zeitstrahl hin und her, skizziert die Frauen, manchmal nur mit wenigen […]