Die Überschrift zu dieser Buchempfehlung stammt von Henri Matisse. Sie bezieht sich auf Paul Cézanne und ist dem in der C. H. Beck Reihe Wissen erschienenen Band von Götz Adriani entnommen.

Dieser Essay ist keine leichte Kost. Wer an dem Leben des Künstlers interessiert ist, muss sich auf Lücken in der Vita gefasst machen. So pflügt der Autor über einen Zeitraum von acht Jahren (1878 – 1886) sehr schnell hinweg.

Adriani vermittelt den Lesenden den Eindruck, der Maler hätte von Beginn an, einen Plan verfolgt, hätte sich vielleicht vergaloppiert, jedoch schon bald den richtigen Weg beschritten: „Richtete er sich anfangs mit Vehemenz gegen erfahrene Stilkonventionen, so hinterließ er als Fazit den Willen, Kunst als Vorgang ‚parallel zur Natur‘ zu entwickeln.“

Nur noch ein weiteres Beispiel für Thesen, die der Autor in den Raum stellt und die es zu akzeptieren gilt, mangels eigener ausreichender Kenntnis: „Den von Courbet und Manet bereits vorbereiteten sachbezogenen Aspekt erweiterte Cézanne, indem er die verborgene Kausalität der nach eigenem Gutdünken gehandhabten Objekte zu ergründen suchte.“

Trotz einiger Einwände ist der Band sehr informativ und regt zur weiteren vertieften Beschäftigung mit diesem großen Maler an. Als „Kunsttourist“ sehe ich seine Werke, gerade die Stillleben, mit einer erhöhten Aufmerksamkeit und durch die Lektüre geschärften Blickes an.

Und bei Gelegenheit lese ich Rilkes „Briefe über Cézanne“! Allein für diese Entdeckung lohnte sich für mich die Lektüre.

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