Im kurzen Leben der Neuseeländerin Katherine Mansfield gab es eine deutsche Periode. Die junge Frau, im fünften Monat schwanger, wurde von ihrer Mutter 1909 im bayerischen Wörishofen untergebracht. Sie zieht in eine Pension und erleidet eine Fehlgeburt. Sie bleibt fast ein halbes Jahr in Bayern und hat ihre Erlebnisse und Begegnungen in etwas mehr als einem Dutzend kleiner Geschichten unter dem Titel „In einer deutschen Pension “ zusammengefasst.

Es sind präzis beobachtete kleine Dramen, satirisch aufgespießt und vergnüglich zu lesen.

„Ich sah zu dem Baron von uraltem Adel hinüber. Er aß Salat – indem er ein ganzes Salatblatt auf seine Gabel spießte und es langsam abknabberte, wie ein Kaninchen – ein faszinierendes Schauspiel.“

„Frau Hartmann, mit verschämter Stimme, wie entschuldigend: >Wir sind eine so glückliche Familie, seit mein lieber Mann gestorben ist.<“

„Das Wetter war zu heiß, um boshaft zu sein, …“

„Bringt Theresa doch tatsächlich dieses Kind mit hierher. Es ist ihr eigenes, müssen Sie wissen, und es wird bei ihnen leben. Das nenne ich eine Sünde gegen die Kirche, ein uneheliches Kind, das an der Hochzeit der eigenen Mutter teilnimmt.“

„Ach, ich verbringe jetzt immer den ganzen Tag hier, …Ich mache meine eigene Kur, ich ernähre mich nur von rohem Gemüse und Nüssen, und ich fühle mich mit jedem Tag geistig reger und reiner.“

Lesen und sich wohlfühlen!

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