Javier Cercas siedelt seinen ersten Kriminalroman in Terra Alta an. Jenem Landkreis in der Provinz Tarragona, der an Aragonien angrenzt.

Hier lebt die Zentralfigur dieses Romans, Melchor Marín. Er ist Polizist, der nach einer „Heldentat“ gegen islamistische Terroristen, aus Barcelona in eine ruhige provinzielle Umgebung „untertauchen“ soll.

Ich unterschlage an dieser Stelle, dass Melchor natürlich eine interessante Vorgeschichte besitzt, eine eigene „Geschichte einer Rache“, und wie es dem Autor gelingt, diese Vorgeschichte parallel zu den Ereignissen eines brutalen Mordes an drei Menschen in Terra Alta zu entwickeln.

Der Autor erzählt so, dass die Lesenden an den Seiten des Romans geradezu haften bleiben. Und kaum denken die Lesenden, dass jetzt alles erzählt wäre, dreht sich die Geschichte noch ein wenig weiter.

Der Roman ist auch ein großer Liebesroman – und Lesende wissen, dass groß auch häufig „tragisch“ bedeutet. Glücklich endende Romane gibt es schon zuhauf.

Olga, die Gattin Melchors und Mutter seiner Tochter Cosette, benannt nach einer Figur aus Hugos Roman „Die Elenden“ (!), liefert uns Lesenden für die Lösung des Falls einen wichtigen Satz, den ich hier nicht verschweigen möchte: „Hier erklärt sich alles, ob früher oder später, durch den Krieg.“

Der Autor füttert uns Lesende zusätzlich mit einer Reihe von Leseempfehlungen. Allesamt große Romane der Weltliteratur. Und ich finde, dass wir seinem Urteil durchaus vertrauen können (auch wenn „Die Elenden“ nicht zu meinen Favoriten gehören, nehme ich mir vor, in naher Zukunft „Das Leben“ von Georges Perec zu lesen).

Mein Urteil über diesen Krimi habe ich in der Überschrift zusammengefasst.

Meine Empfehlung: Lesen!

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