Erzählende Affen

Zu Beginn der Lektüre des Buches „Erzählende Affen“ von Samira El Ouassil und Friedemann Karig mit dem Untertitel „Mythen, Lügen, Utopien – Wie Geschichten unser Leben bestimmen“ frage ich mich kurz, warum ich mir gut 500 Seiten eines Stoffes aneignen möchte, der doch gar nicht im Fokus meines Interesses zu stehen scheint. Aber nach wenigen Seiten der […]

Ein weiterer Thriller aus der Feder von Philip Kerr

Auf fast 600 Taschenbuchseiten breitet Philip Kerr einen weiteren Thriller um Bernie Gunther aus: „Die Adlon Verschwörung“. Im Original „If the Dead Rise not“. Wir lesen zunächst von der Zeit im Jahre 1934 in Berlin, wo Gunther seinen Polizeidienst längst hatte quittieren müssen, denn als bekennender Anhänger der Weimarer Republik kann man in Nazideutschland nicht mehr […]

Aufstellungen

In einem Werbeauftritt im Internetz für eine psychologische Praxis finde ich die folgenden Zeilen: „Systemische Aufstellungen: Das «Aufstellen» eignet sich, um berufliche und private Situationen und Beziehungen zu klären, eigene Ressourcen zu mobilisieren oder zu stärken, ein bestimmtes Ziel zu erreichen und erste Schritte in die richtige Richtung zu tun“. Gerade habe ich die Lektüre […]

Farbiger Staub auf grober Leinwand

Es gibt ein Standardwerk für die Kunstgeschichte: „Die Geschichte der Kunst“ von Ernst H. Gombrich! Für Laien – wie mich – bestens zur Einführung in die Kunstgeschichte geeignet. Gombrich nimmt die Lesenden vom Beginn der Geschichte bis in unsere Zeit mit. Er starb 2001, so dass neueste Strömungen nicht berücksichtigt sein können. Das Material ist […]

Melde gehorsamst

Anfang des Jahres vor einhundert Jahren starb Jaroslav Hašek. Ich stellte fest, dass ich zwar die ein oder andere Verfilmung der „Abenteuer des braven Soldaten Schwejk“ gesehen, aber den Roman nie gelesen hatte. „Und irgendwo in weiten Fernen der Geschichte senkte sich auf Europa die Wahrheit herab, dass das Morgen die Pläne der Gegenwart zunichte […]

Hauptstadt-Krimi

Was habe ich bisher über die Kriminalromane des Briten Philip Kerr geschrieben? Ich habe sie gelobt und werde das nun, nach der Lektüre von „Metropolis“ wieder tun. Der Roman ist 2019 posthum erschienen und spielt im Jahre 1928. Ein, nein bald zwei Serienmorde erschüttern die Metropole der Weimarer Republik. Zunächst werden Frauen, die durch Gelegenheitsprostitution ein […]

Die Frauen im Universum des Bertolt Brecht

Die Buchhandlung meines Vertrauens veranstaltete neulich eine Lesung mit Unda Hörner: „Brecht und die Frauen“. Ich hatte die Eintrittskarte verlegt, erwarb aber am Tage nach der Lesung das schmale Bändchen. Die Autorin reiht die Frauen der „Brecht factory“ aneinander. Sie springt manchmal auf dem Zeitstrahl hin und her, skizziert die Frauen, manchmal nur mit wenigen […]

Eine englische Wallfahrt

Das ist der Untertitel eines Reiseberichts der besonderen Art: „Die Ringe des Saturn“. Der Autor ist W. G. Sebald. In zehn Kapiteln erzählt der Autor von einer Wanderung durch die Grafschaft Suffolk. Doch, wie es bei Sebald nun einmal ist, beschreibt er nicht nur die Landschaft, die wenig lieblich zu sein scheint, sondern er schweift […]

Eine lohnende Lektüre

In dem schmalen Band aus dem Diogenes Verlag versammelt Hartmut Lange fünf Novellen, die unter dem Titel „Das Haus in der Dorotheenstraße“ herausgegeben werden. Auf die Frage, ob es sich wirklich immer um Novellen im strengen Sinne Goethes handelt („eine sich ereignete unerhörte Begebenheit“), komme ich zurück. Auf dem Umschlag ist ein Gemälde von Gustave Caillebotte […]

Vorsicht Fallhöhe

Wenn sich ein Autor vornimmt, dem Geheimnis großer Literatur auf die Spur zu kommen, die großen Stilisten von den weniger großen zu unterscheiden und uns Lesende auch über die gelungene Metaphorik aufzuklären beabsichtigt, muss er entweder von stupender Literaturkenntnis oder Überschätzung seiner selbst nur so strotzen. Benennt der Autor sein Werk dann auch noch „Die […]